Lindenkrug

Der „Lindenkrug“ in der Detmolder Straße 116 ist sicherlich den meisten Menschen hier bei uns in Bad Lippspringe ein Begriff, auch wenn man nicht zu den regelmäßigen Kneipengästen gehört.

Der Lindenkrug an der Detmolder Starße.

Das Gebäude steht schon knapp zehn Jahre länger an der Detmolder Straße als die Evangelische Kirche. Um 1840 war die Detmolder Straße, die schnelle Chaussee von Paderborn nach Detmold noch praktisch so etwas wie eine „Ortsumgehungsstraße“, deutlich außerhalb des alten Ortskern.

Nicht nur damals war die Schänke ein beliebter Rastplatz. Viele positive Bewertungen zeigen deutlich, dass dies auch heute der Fall ist. Mehr Informationen über die Bad Lippspringer Kneipen, Bars und Restaurants können Sie übrigens in unserer Vereinszeitschrift „wo die Lippe springt“ nachlesen. Christian Starre hat darüber in der Ausgabe Nr. 83 ausführlich berichtet.

Martinsdenkmal

Nach den Kriegerdenkmalen geht es diesmal in unser kleinen Serie über die vom Heimatverein in der Stadt aufgestellten Infotafeln um einen Heiligen, um Sankt Martin.

Wie man in vielen Geschichtsbüchern oder auch bei Wikipedia nachlesen kann, war Martin auch lange Zeit Soldat. Nach seiner Bekehrung zum Christentum wollte er zwar den Heeresdienst verweigern, was ihm jedoch nicht erlaubt wurde. Später wurde er dann Bischof von Tours in Frankreich und ein guter Freund von Liborius, dem Bischof von Le Mans, dessen Andenken in unser Nachbarstadt Paderborn hoch gehalten wird.

Informationstafel
Das Denkmal kurz vor dem Eingang zum Arminiuspark

Auch über Josef Rikus gibt es einen Artikel bei Wikipedia. Der Schäferbrunnen und das Denkmal vom Mechanikus, dem Lippspringer „Spökenkieker“ wurden ebenfalls von Josef Rikus geschaffen.

Kriegerdenkmal 1870/71

Ein Denkmal an der Ecke zwischen Sandweg und Heimatstraße, die gerade zu einem größeren Parkplatz umgestaltet wird:

Dieses Bild entstand noch vor der Umgestaltung der Wiese zu einem Parkplatz.
Die Texttafel dazu.

Dieses Denkmal hat eine sehr wechselhafte Geschichte durchgemacht, auf welche auch die Tafel hinweist. Geschaffen wurde es bereits 1906 nach Plänen von Wilhelm Ehl, es stand zunächst auf dem Marktplatz. Als dieser 1968 umgestaltet wurde, wurde das damalige Denkmal ungesichert aufbewahrt, so dass so manche Teile entwendet wurden. Erst 16 Jahre später wurden die Reste des Denkmals wieder zusammen aufgebaut. Doch achten Sie mal genau auf die Daten in der Tafel unter dem Adler:

Die Namen, Regimenter und Todesdaten der geehrten Soldaten

Überrascht liest man, dass Heinrich Röhrmann schon am 10. Juli 1866 bei Kissingen verstorben ist, also schon Jahre vor dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Warum steht er dann auf diesem Denkmal? Selbstkritisch müssen wir eingestehen, dass dieses Kriegerdenkmal ursprünglich nicht nur den Gefallenen des Krieges 1870/71 gewidmet ist, sondern auch den Gefallenen der „Einigungskriege 1864 und 1866“.

Etwas mehr zur Geschichte dieses Denkmals können Sie nachlesen in der Ausgabe 12 von 1993 unserer Zeitschrift „wo die Lippe springt“ in dem Artikel „Der vergessene Ehrenhain“ von August Leimenkühler und in der Ausgabe 78 von 2017 von Wilhelm Grabe.

Jordanquelle

In unserer Reihe zu den neu aufgestellten Informationsschildern an den Sehenswürdigkeiten unserer Stadt können wir heute leider nur etwas Betrübliches berichten:

Informationstafel zur Jordanquelle

Unser neue Informationstafel zur Jordanquelle wurde leider kräftig verbogen und mit Aufklebern „verziert“. Doch dies ist nur ein Grund unserer Betrübnis. Den zweiten Grund zeigt unser nächstes Bild:

Die Jordanquelle ist wieder einmal trocken gefallen

Die Jordanquelle hat zur Zeit leider kein Wasser. Da ist kein Sprudeln mehr zu hören, kein frisches Quellwasser mehr zu sehen. Das reicht für keine Taufe mehr.

Das Trockenfallen der Jordanquelle ist kein neues Ereignis. Der Heimatverein hat darauf in der Vergangenheit immer wieder aufmerksam gemacht und Vorschläge zur Verbesserung der Wasserversorgung der Quelle gemacht, zum Beispiel in den Jahren 2014 und 2015. Leider konnten unsere Vorschläge für eine bessere Wasserversorgung der Jordanquelle nicht realisiert werden. Ein ausführliches Gutachten hat gezeigt, dass in trockenen Jahren die Schüttung der Lippequelle nicht mehr ausreicht, um auch die Jordanquelle zu versorgen. Viele Lippspringer kennen die Steinbeke, in der ja auch nur noch in wenigen Monaten des Jahres noch Wasser fließt. Der Jordan macht eine ähnliche Entwicklung.

Würde man tatsächlich die alte Leitung, die beide Quellen bis 1972 verbunden hat, heute reaktivieren (oder eine andere vergleichbare Verbindung schaffen), könnte in den Sommermonaten der dann in der Lippe niedriger werdende Wasserstand kritisch für die dort noch vorkommenden Fische werden. Leider lässt die Tendenz der letzten Jahre mit immer trockeneren und heißeren Sommern keine schnelle Wende erhoffen. Der Klimawandel wird hier ganz real sichtbar. Überdenken wir daher stets unser alle Tun und Handeln. Und geben wir die Hoffnung nicht auf, das im Herbst wieder ausreichend Regen fällt, so dass die Jordanquelle wieder lebendig wird.

Infanterieregiment Nr. 459

An mehreren Stellen in Bad Lippspringe wird an die Gefallenen verschiedener Kriege gedacht. Im Kurpark befindet sich unweit des Prinzenpalais ein Denkmal für das Infanterieregiment Nr. 459 aus dem Ersten Weltkrieg.

Im Kurpark zwischen Prinzenpalais und Karl-Hansen-Klinik befindet sich das Denkmal für das Infanterieregiment 459

Eine neue Tafel erläutert das Denkmal:

Erläuterungstafel

In unseren Heften „wo die Lippe springt“ erinnerte Hans-Christian Schall in der Ausgabe 72 und Ausgabe 76 an die Aufstellung des Regiments. Im Internet kann man an vielen Stellen weitere Informationen finden, zum Beispiel die Erinnerungen des adligen Regimentskommandeurs Friedrich von Pirscher. Es gibt sogar noch eine (englischsprachige) Facebook-Gruppe. So findet man zum Beispiel die Erinnerungen des Gabriele Pettendrup beschreibt im Buch „Westfalen im Ersten Weltkrieg“ in einem gut bebilderten Artikel auch über die Erinnerungen an die Gedenkfeiern ihres Großvaters: „Wie hat mein Großvater den Ersten Weltkrieg erlebt?“ (pdf-Dokument).

Arminiusstraße 22

Seit dem 24. Juni 2020 liegen in der Fußgängerzone (Arminiusstraße) fünf Stolpersteine. Nun erinnert hier zusätzlich eine Gedenktafel an das Schicksal der Familie Edelmann, der ehemaligen Mieter in diesem Haus.

Erinnerung an Familie Edelmann

Christian Starre (li.) und Raimund Machradt freuen sich über die zusätzlichen Informationen zu den Stolpersteinen.

Der Heimatverein dankt an dieser Stelle besonders Herrn Machradt und Herrn Starre für die Unterstützung und ausführlichen Informationen. Christian Starre hat schon viele Jahre über das Schicksal der Juden in Bad Lippspringe geforscht und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Er arbeitet auch im Arbeitskreis „Stolpersteine“ in Bad Lippspringe mit. Auf dessen Webseite finden Sie ausführliche Informationen zur Familie Edelmann.

Herzlichen Dank diesmal besonders auch an die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, die diese Tafel an einem Freitagnachmittag aufgestellt haben.

Clemens August Platz

Wohl nur wenige Lippspringer wissen, dass der Platz vor dem Prinzenpalais sogar einen eigenen Namen trägt: „Clemens August Platz“. Und wer weiß heute schon noch, wer denn Clemens August selber war? Einen von Blumen umrankten Gedenkstein am Prinzenpalais gibt es schon länger:

Gedenkstein für den „Clemens August Platz“. Aber was bedeutet die Jahreszahl 1841 darauf?

Eine neue Tafel des Heimatvereins (vielen Dank auch an die Volksbank und die Stadt für die Förderung und Ausführung) gibt einen Hinweis:

Informationstafel am Clemens August Platz

Jedes Jahr nehmen doch viele, viele Kurgäste Abschied von Bad Lippspringe, wenn ihre Kur zu Ende geht. Warum wird dann dieser Kurgast in Bad Lippspringe so besonders geehrt?

Das ist eine etwas längere Geschichte: Zunächst können sie sich über das Leben von Clemens August Droste zu Vischering bei Wikipedia informieren. Doch dort werden Sie noch nichts zu seinem Aufenthalt in Bad Lippspringe erfahren. Dafür empfehlen wir Ihnen einen Artikel in der Ausgabe Nr. 50 unserer Vereinszeitschrift „wo die Lippe springt„, auf den Seiten 27 bis 29.

Und so berichtet 1841 selbst der „Österreichische Beobachter„:

„… meldet aus Lippspringe bei Paderborn… : Gestern verlebten wir wieder einen Tag unbeschreiblicher Freude. Als wir jüngst das Glück hatten, den hochwürdigen Herrn Erzbischof von Köln, Clemens August, als Kurgast hier zu sehen, wurde zu seiner Ehre am schönsten Theile der Umgebung des Brunnens unter einer hohen Linde ein Ruheplatz eingerichtet, und diesem wurde, nachdem der hohe Prälat auf ihm sich niedergelassen hatte, der Name Clemens August Platz bestimmt. Der gestrige Tag war nun zur feierlichen Weihe dieses Ehrenplatzes gewählt und es hatten sich hochgestellte Beamte, viele Geistliche und die angesehensten Bürgerfamilien aus Paderborn hier eingefunden … Nach der Mittagstafel … ordnete sich die wogende Menge um 4 Uhr zu einem bunten Zuge. An der Spitze ein Musikcorps aus Paderborn, darauf folgten Kinder aus unserer Mädchenschule mit Blumenkörben, um Blumen zu streuen, und darauf vier zarte Mädchen das Ehrenschild tragend, auf dessen dunkler Grundfarbe mit goldfarbenen Buchstaben Clemens August 1841 eingeschrieben war. Unter der Musik, den Salven aus Böllern, dem Geläute der Glocken der Stadt setzte der große Zug sich langsam in Bewegung… „

Ja, so ist seitdem wohl nie wieder ein Kurgast aus Bad Lippspringe verabschiedet worden. Und für uns heute Lebende mag es zusätzlich tröstlich sein, dass „Mischehen“ zwischen katholischen und evangelischen Christen heute in unserer Stadt nun wirklich kein politischer Zankapfel mehr sind. Eine Erinnerungstafel sollten uns diese Ereignisse vor bald 180 Jahren aber auf alle Fälle wert sein.

Burgmühle

Wohl über 600 Jahre stand gleich hinter der stark schüttenden Lippequelle eine Wassermühle. Daran erinnert jetzt eine neue Gedenktafel des Heimatvereins und der Stadt an dieser Stelle.

Informationstafel zur Burgmühle
Informationstafel am Standort der früheren Burgmühle.

Die Mühle wurde durch zwei großeWasserräder angetrieben, die von unten durch das Wasser durchströmt wurden („unterschlächtig“). Diese Technik wurde schon mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt durch die Griechen erfunden. Außerdem erklärt unsere Tafel auch die auf der Fläche neben der Lippe eingearbeiteten Metallstreifen.

Metallstreifen markieren die Grenzen der ehemaligen Mühle
Metallstreifen markieren die Grenzen der ehemaligen Mühle.
Mit 740 Litern pro Sekunde ist die Lippequelle stark genug, kontinuierlich Mühlenräder anzutreiben.
Mit ca. 740 Litern pro Sekunde (!) ist die Lippequelle eine der am stärksten schüttenden Flussquellen Deutschlands. Diese Menge reichte locker für den kontinuierlichen Antrieb der Mühlenräder.

Arminius-Quelle

Endlich Sommer! Temperaturen über 30 Grad im Schatten! Hochkonjunktur für unsere Eisdielen in Bad Lippspringe. Und auch der Heimatverein erinnert gern an kühlere Zeiten in unserer Stadt. Hier ein Bild der Arminiusquelle aus dem Dezember 2010:

Arminius-Quelle am 20. Dezember 2010

Auch hier hat der Heimatverein in Zusammenarbeit mit Volksbank und Stadt eine neue Informationstafel aufstellen lassen. Eine ältere Tafel wies schon länger auf die „alte“ und die „neue“ Arminiusquelle hin. Unsere neue Tafel erläutert jetzt den Unterschied.

Die neue Tafel an der Arminius-Quelle
Die alte Tafel listet penibel die Bestandteile und Anwendungen dieser Mineralquelle auf.
Die Arminius-Quelle im Juli 2020. Bitte sagen Sie doch ihren Kindern: „Radfahren und rumtoben ist toll und gut. Aber bitte sucht Euch zum Klettern lieber richtige Bäume aus und nicht unsere Heilquellen!“

Lippequelle

Auch an der Lippequelle hat der Heimatverein mit Unterstützung und Förderung von Stadt und Volksbank eine neue Informationstafel aufgestellt.

Die Lippequelle ist nicht nur namensgebend für unsere Stadt. Wussten Sie, dass hier vor über 1000 Jahren Karl der Große gleich drei große Reichsversammlungen abhielt? Und dass die Lippe vor über 2000 Jahren eine wichtige West-Ost-Verbindung für die Römer darstellte? All dies und mehr erfahren Sie auf unserer Informationstafel.

Informationen zur Lippequelle
Unsere Tafel vor dem „Odinsauge“, dem Lippequellteich.

Wir in Bad Lippspringe wissen natürlich genau, warum der „Göttervater“ Odin oft mit nur einem Auge dargestellt wird. So heisst es auf der Webseite der Stadt: „Odinsauge“ wird der tiefblaue Quellteich im Volksmund genannt. Die Sage will wissen, dass der allmächtige germanische Göttervater „Odin“ sein Auge herausriss und in die trockene Sennelandschaft warf, um sie so mit Feuchtigkeit und blühendem Leben zu segnen. Und so entstand unsere Lippequelle. Aber war es nun das linke oder rechte Auge, was er geopfert hat? Oder war es doch ganz anders?