1928 wurde das Grundstück des jüdischen Friedhofs (am Eingang zum Gartenschaugelände erinnert noch eine Informationstafel daran) in Bad Lippspringe von der jüdischen Gemeinde an die Stadt zurückgegeben. 1941, zur Zeit der Nazidiktatur in Deutschland, wurde der Friedhof aufgelöst und die Gebeine von acht Verstorbenen wurden auf den Waldfriedhof umgebettet.
Etwa bis in die 1990er Jahre gab es dort wohl noch einzelne Gräber und Grabsteine. Diese Platz wurde dann eingeebnet. Später wurde ein gemeinsamer Grabstein für die Verstorbenen aufgestellt.
Mitglieder der „Arbeitsgruppe Stolpersteine Bad Lippspringe“ und des Heimatvereins haben nun in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Informationstafel für diese doch ganz besondere Grabstelle geschaffen und auf dem Waldfriedhof aufgestellt.
Die Stufen neben der Informationstafel führen einen kleinen Hügel hinauf, auf dem sich die Grabstelle befindet.
Hier der komplette Text der Informationstafel:
Weiterführende Information zum früheren jüdischen Leben in Bad Lippspringe finden Sie auf der Webseite der Arbeitsgruppe Stolpersteine und zum Beispiel auch in der Zeitschrift des Heimatvereins „wo die Lippe springt“.
Am Donnerstag, den 24. März wurde in Bad Lippspringe am Jordanpark eine neue Gedenktafel eingeweiht. Sie erinnert an den Standort des ehemaligen jüdischen Gotteshauses in unserer Stadt. Der Heimatverein dank allen Beteiligten für ihre Unterstützung beim Erstellen dieser Tafel, den beteiligten Firmen, der Stadt und unserem städtischen Bauhof und besonders den Mitgliedern des Projekts Stolpersteine in Bad Lippspringe.
Der „Lindenkrug“ in der Detmolder Straße 116 ist sicherlich den meisten Menschen hier bei uns in Bad Lippspringe ein Begriff, auch wenn man nicht zu den regelmäßigen Kneipengästen gehört.
Das Gebäude steht schon knapp zehn Jahre länger an der Detmolder Straße als die Evangelische Kirche. Um 1840 war die Detmolder Straße, die schnelle Chaussee von Paderborn nach Detmold noch praktisch so etwas wie eine „Ortsumgehungsstraße“, deutlich außerhalb des alten Ortskern.
Nicht nur damals war die Schänke ein beliebter Rastplatz. Viele positive Bewertungen zeigen deutlich, dass dies auch heute der Fall ist. Mehr Informationen über die Bad Lippspringer Kneipen, Bars und Restaurants können Sie übrigens in unserer Vereinszeitschrift „wo die Lippe springt“ nachlesen. Christian Starre hat darüber in der Ausgabe Nr. 83 ausführlich berichtet.
Nach den Kriegerdenkmalen geht es diesmal in unser kleinen Serie über die vom Heimatverein in der Stadt aufgestellten Infotafeln um einen Heiligen, um Sankt Martin.
Wie man in vielen Geschichtsbüchern oder auch bei Wikipedia nachlesen kann, war Martin auch lange Zeit Soldat. Nach seiner Bekehrung zum Christentum wollte er zwar den Heeresdienst verweigern, was ihm jedoch nicht erlaubt wurde. Später wurde er dann Bischof von Tours in Frankreich und ein guter Freund von Liborius, dem Bischof von Le Mans, dessen Andenken in unser Nachbarstadt Paderborn hoch gehalten wird.
Auch über Josef Rikus gibt es einen Artikel bei Wikipedia. Der Schäferbrunnen und das Denkmal vom Mechanikus, dem Lippspringer „Spökenkieker“ wurden ebenfalls von Josef Rikus geschaffen.
Seit dem 24. Juni 2020 liegen in der Fußgängerzone (Arminiusstraße) fünf Stolpersteine. Nun erinnert hier zusätzlich eine Gedenktafel an das Schicksal der Familie Edelmann, der ehemaligen Mieter in diesem Haus.
Der Heimatverein dankt an dieser Stelle besonders Herrn Machradt und Herrn Starre für die Unterstützung und ausführlichen Informationen. Christian Starre hat schon viele Jahre über das Schicksal der Juden in Bad Lippspringe geforscht und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Er arbeitet auch im Arbeitskreis „Stolpersteine“ in Bad Lippspringe mit. Auf dessen Webseite finden Sie ausführliche Informationen zur Familie Edelmann.
Herzlichen Dank diesmal besonders auch an die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, die diese Tafel an einem Freitagnachmittag aufgestellt haben.
Wohl nur wenige Lippspringer wissen, dass der Platz vor dem Prinzenpalais sogar einen eigenen Namen trägt: „Clemens August Platz“. Und wer weiß heute schon noch, wer denn Clemens August selber war? Einen von Blumen umrankten Gedenkstein am Prinzenpalais gibt es schon länger:
Eine neue Tafel des Heimatvereins (vielen Dank auch an die Volksbank und die Stadt für die Förderung und Ausführung) gibt einen Hinweis:
Jedes Jahr nehmen doch viele, viele Kurgäste Abschied von Bad Lippspringe, wenn ihre Kur zu Ende geht. Warum wird dann dieser Kurgast in Bad Lippspringe so besonders geehrt?
„… meldet aus Lippspringe bei Paderborn… : Gestern verlebten wir wieder einen Tag unbeschreiblicher Freude. Als wir jüngst das Glück hatten, den hochwürdigen Herrn Erzbischof von Köln, Clemens August, als Kurgast hier zu sehen, wurde zu seiner Ehre am schönsten Theile der Umgebung des Brunnens unter einer hohen Linde ein Ruheplatz eingerichtet, und diesem wurde, nachdem der hohe Prälat auf ihm sich niedergelassen hatte, der Name Clemens August Platz bestimmt. Der gestrige Tag war nun zur feierlichen Weihe dieses Ehrenplatzes gewählt und es hatten sich hochgestellte Beamte, viele Geistliche und die angesehensten Bürgerfamilien aus Paderborn hier eingefunden … Nach der Mittagstafel … ordnete sich die wogende Menge um 4 Uhr zu einem bunten Zuge. An der Spitze ein Musikcorps aus Paderborn, darauf folgten Kinder aus unserer Mädchenschule mit Blumenkörben, um Blumen zu streuen, und darauf vier zarte Mädchen das Ehrenschild tragend, auf dessen dunkler Grundfarbe mit goldfarbenen Buchstaben Clemens August 1841 eingeschrieben war. Unter der Musik, den Salven aus Böllern, dem Geläute der Glocken der Stadt setzte der große Zug sich langsam in Bewegung… „
Ja, so ist seitdem wohl nie wieder ein Kurgast aus Bad Lippspringe verabschiedet worden. Und für uns heute Lebende mag es zusätzlich tröstlich sein, dass „Mischehen“ zwischen katholischen und evangelischen Christen heute in unserer Stadt nun wirklich kein politischer Zankapfel mehr sind. Eine Erinnerungstafel sollten uns diese Ereignisse vor bald 180 Jahren aber auf alle Fälle wert sein.
Wohl über 600 Jahre stand gleich hinter der stark schüttenden Lippequelle eine Wassermühle. Daran erinnert jetzt eine neue Gedenktafel des Heimatvereins und der Stadt an dieser Stelle.
Die Mühle wurde durch zwei großeWasserräder angetrieben, die von unten durch das Wasser durchströmt wurden („unterschlächtig“). Diese Technik wurde schon mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt durch die Griechen erfunden. Außerdem erklärt unsere Tafel auch die auf der Fläche neben der Lippe eingearbeiteten Metallstreifen.