Jüdische Gräber auf dem Waldfriedhof

1928 wurde das Grundstück des jüdischen Friedhofs (am Eingang zum Gartenschaugelände erinnert noch eine Informationstafel daran) in Bad Lippspringe von der jüdischen Gemeinde an die Stadt zurückgegeben. 1941, zur Zeit der Nazidiktatur in Deutschland, wurde der Friedhof aufgelöst und die Gebeine von acht Verstorbenen wurden auf den Waldfriedhof umgebettet.

Etwa bis in die 1990er Jahre gab es dort wohl noch einzelne Gräber und Grabsteine. Diese Platz wurde dann eingeebnet. Später wurde ein gemeinsamer Grabstein für die Verstorbenen aufgestellt.

Mitglieder der „Arbeitsgruppe Stolpersteine Bad Lippspringe“ und des Heimatvereins haben nun in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Informationstafel für diese doch ganz besondere Grabstelle geschaffen und auf dem Waldfriedhof aufgestellt.

Mitglieder der Arbeitsgruppe Stolpersteine und des Heimatvereins vor der neuen Informationstafel

Die Stufen neben der Informationstafel führen einen kleinen Hügel hinauf, auf dem sich die Grabstelle befindet.

Der Grabstein heute

Hier der komplette Text der Informationstafel:

Weiterführende Information zum früheren jüdischen Leben in Bad Lippspringe finden Sie auf der Webseite der Arbeitsgruppe Stolpersteine und zum Beispiel auch in der Zeitschrift des Heimatvereins „wo die Lippe springt“.

31. August: Spurensuche auf dem Waldfriedhof

Spuren jüdischen Lebens stehen im Mittelpunkt eines geführten Abendspaziergangs, der am Freitag, 31. August 2018, ab 19:00 Uhr auf dem Waldfriedhof in Bad Lippspringe stattfindet. Organisiert wird dieser Rundgang von der örtlichen Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Bad Lippspringe“. Diese Arbeitsgruppe ist seit März 2018 in Bad Lippspringe aktiv und möchte mit der Verlegung von kleinen Gedenktafeln weiter die Aufarbeitung und Dokumentation der menschenverachtenden Geschehnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus unterstützen.

Zum einen werden Spuren jüdischen Lebens bzw. jüdischer Kultur auf dem Waldfriedhof erkundet. Es wird in diesem Zusammenhang auch der ehemalige jüdische Friedhof (Lindenstraße im Bereich Haupteingang Gartenschaugelände) zur Sprache kommen. Darüber hinaus wird mit dem Besuch der Grabstätte der Brüder Wilhelm und Wolfgang Kusserow an das Schicksal der Zeugen Jehovas erinnert. Auf dem Waldfriedhof existieren zudem Gräber von Zwangsarbeitern, die in Bad Lippspringe gestorben sind.

In kurzen Vorträgen informieren die Veranstalter an ausgewählten Grabstätten über die Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen in der NS-Zeit 1933 bis 1945.

Der Abendspaziergang ist öffentlich und Interessierte sind willkommen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist um 19:00 Uhr am Haupteingang des Waldfriedhofs (an der Friedhofskapelle).