Kriegerdenkmal 1813/14

In unserer Reihe über Denkmale in Bad Lippspringe erinnern wir heute an das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon vor über 200 Jahren. Das Denkmal befindet sich heute im Gartenschaugelände an der „Adlerwiese“, die ihren Namen wohl von diesem Denkmal her bekommen hat.

Infotafel am Denkmal auf der Adlerwiese

Dieses Denkmal hat in der Tat schon eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich. Zuerst wurde es auf dem Marktplatz aufgebaut. Damals muss der Adler noch anders ausgesehen haben, früher schaute er zur anderen Seite.

Und auch auf der Adlerwiese selbst hat es nicht immer „ruhig“ gestanden. 2009 wurde es gar Opfer einer Vandalismus-Attacke (Link zum pdf unserer Vereinzeitschrift Nr. 61), bei der die alte Säule zerstört wurde.

Denkmal an der Adlerwiese

Eine Fotografie des alten Denkmals, auf dem der Adler nach rechts schaut, finden Sie in unserem Artikel zum Volkstrauertag 2017.

Kriegerdenkmal 1870/71

Ein Denkmal an der Ecke zwischen Sandweg und Heimatstraße, die gerade zu einem größeren Parkplatz umgestaltet wird:

Dieses Bild entstand noch vor der Umgestaltung der Wiese zu einem Parkplatz.
Die Texttafel dazu.

Dieses Denkmal hat eine sehr wechselhafte Geschichte durchgemacht, auf welche auch die Tafel hinweist. Geschaffen wurde es bereits 1906 nach Plänen von Wilhelm Ehl, es stand zunächst auf dem Marktplatz. Als dieser 1968 umgestaltet wurde, wurde das damalige Denkmal ungesichert aufbewahrt, so dass so manche Teile entwendet wurden. Erst 16 Jahre später wurden die Reste des Denkmals wieder zusammen aufgebaut. Doch achten Sie mal genau auf die Daten in der Tafel unter dem Adler:

Die Namen, Regimenter und Todesdaten der geehrten Soldaten

Überrascht liest man, dass Heinrich Röhrmann schon am 10. Juli 1866 bei Kissingen verstorben ist, also schon Jahre vor dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Warum steht er dann auf diesem Denkmal? Selbstkritisch müssen wir eingestehen, dass dieses Kriegerdenkmal ursprünglich nicht nur den Gefallenen des Krieges 1870/71 gewidmet ist, sondern auch den Gefallenen der „Einigungskriege 1864 und 1866“.

Etwas mehr zur Geschichte dieses Denkmals können Sie nachlesen in der Ausgabe 12 von 1993 unserer Zeitschrift „wo die Lippe springt“ in dem Artikel „Der vergessene Ehrenhain“ von August Leimenkühler und in der Ausgabe 78 von 2017 von Wilhelm Grabe.

Infanterieregiment Nr. 459

An mehreren Stellen in Bad Lippspringe wird an die Gefallenen verschiedener Kriege gedacht. Im Kurpark befindet sich unweit des Prinzenpalais ein Denkmal für das Infanterieregiment Nr. 459 aus dem Ersten Weltkrieg.

Im Kurpark zwischen Prinzenpalais und Karl-Hansen-Klinik befindet sich das Denkmal für das Infanterieregiment 459

Eine neue Tafel erläutert das Denkmal:

Erläuterungstafel

In unseren Heften „wo die Lippe springt“ erinnerte Hans-Christian Schall in der Ausgabe 72 und Ausgabe 76 an die Aufstellung des Regiments. Im Internet kann man an vielen Stellen weitere Informationen finden, zum Beispiel die Erinnerungen des adligen Regimentskommandeurs Friedrich von Pirscher. Es gibt sogar noch eine (englischsprachige) Facebook-Gruppe. So findet man zum Beispiel die Erinnerungen des Gabriele Pettendrup beschreibt im Buch „Westfalen im Ersten Weltkrieg“ in einem gut bebilderten Artikel auch über die Erinnerungen an die Gedenkfeiern ihres Großvaters: „Wie hat mein Großvater den Ersten Weltkrieg erlebt?“ (pdf-Dokument).

Volkstrauertag

Am Sonntag, den 19. November 2017, ist wieder Volkstrauertag.  Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

In Bad Lippspringe gibt es aus diesem Anlaß eine Gedenkstunde. Treffpunkt hierzu ist um 10:40 Uhr auf der Newbridge-Promenade. Von dort aus geht ein Gedenkmarsch zum Löwen-Ehrenmal gegenüber des Rathauses, wo eine Kranzniederlegung und Gedenkrede  stattfindet.

Bei Wikipedia können Sie mehr über Entstehung und Geschichte des Volkstrauertages nachlesen. Wir möchten an dieser Stelle auf noch früheres Gedenken an Kriegstote in unserer Stadt hinweisen. Ein Denkmal mit einem Adler erinnert an die Toten des Krieges von 1813/15 gegen Napoleon. Es ist eines der ältesten Kriegerdenkmale im ganzen Hochstift.

Kriegerdenkmal Adlerwiese
Foto von 1994. Der "neue" Adler schaut nach links.
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