Eine Reise in die Märchenwelt

Kulturfahrt vom 22. Juni 2024

Weserstrand und Reinhardswald waren für viele unserer Mitglieder ein attraktives Reiseziel. Mit 45 Mitfahrerinnen und Mitfahrern an Bord war der Reisebus der Firma Suerland gut gebucht. Dabei erwiesen sich die Reiseziele durchaus als Geheimtipp, denn vom Urwald an der Sababurg und von Kloster Bursfelde hatten viele unserer Mitreisenden noch nie zuvor gehört.

Nach der Ankunft in Bursfelde zog uns schon der erste Blick in die romanische Doppelkirche mit ihren alten Fresken in die Aura des Mittelalters. Die 1093 von Graf Heinrich von Northeim gegründete Benediktiner-Abtei lud uns ein zu einer Zeitreise. Von unserer Führerin, der Theologin Antje Breede erfuhren wir, dass die ersten Mönche nach Gründung des Klosters aus Corvey nach Bursfelde kamen und dass das erste Westwerk des Klosters zunächst ohne Türme entstand. Bursfelde hatte niemals den Status eines reichen Klosters und wurde dennoch berühmt. Grund war die Bursfelder Reformbewegung ab 1443, welche die benediktinischen Klöster zu einer „neuen Frömmigkeit“ aufrief.

Abb_1: Der Zauber des Mittelalters ist in der Klosterkirche Bursfelde hautnah erlebbar.
Foto: Herbert Franz Gruber

Nach einer entspannten Mittagsrast in der Klostermühle Bursfelde ging es, gestärkt mit leckerem Essen und frischen Getränken wieder zurück zum Bus und hinauf in den Reinhardswald.

Als wichtige Station an der Deutschen Märchenstraße wurde die Sababurg als „Dornrößchenschloss“ bekannt. Die Märchenstraße führt von Hanau, dem Geburtsort der Brüder Grimm, bis nach Bremen. Dort endet mit den Bremer Stadtmusikanten eine ganze Reihe von Spielorten, die mit Deutschen Märchen, Erzählungen und Sagen in Verbindung gebracht werden. Die Sababurg, erbaut als Zappenburg ab 1334, wurde als mittelalterliche Höhenburg zum Schutz der Pilger von Gottesbüren erbaut. Dort war angeblich der unverweste Leichnam von Jesus Christus erschienen und hatte zur Entstehung eines Wallfahrtsortes geführt.

Abb_2: Gruppenfoto im Rosengarten der Sababurg. Hier soll Dornröschen im Turmzimmer hundert Jahre geschlafen haben, bis ein junger Prinz kam.
Foto: Herbert Franz Gruber

Nach einer Kaffeepause ging es von der Sababurg nach kurzer Busfahrt von nur zehn Minuten in den nahen „Urwald“. Was hier mit uralten, bis zu 800 Jahre alten Eichen eine fremdartig-exotische Atmosphäre ausstrahlt, wird von den Besuchern sicherlich als „urig“ empfunden. Alles sieht so aus, als hätte hier niemals ein Förster seine gestaltende Hand im Spiel gehabt. Doch der Schein trügt! Der „Urwald“ wurde schon im Mittelalter zur Schweinemast angepflanzt. Gut genährte Schweine waren in Zeiten, als es noch keine Kühlschränke gab, die beste lebende Speisekammer der damaligen Bauern vor dem Winter. Zudem schätzte man den Geschmack des Fleisches, der durch die Eichelmast entstand. „Auf den Eichen wachsen die besten Schinken!“ heißt es bis heute im Reinhardswald. Und wer heutzutage einen guten Serrano-Schinken zu schätzen weiß, kann es erahnen. Denn in Spanien werden bis heute Schweine im Freiland unter Eichen gemästet.

Abb_3: Riesige Eichen dürfen im Urwald eines natürlichen Todes sterben. Das Ableben einer Alt-Eiche kann sich über ein ganzes Jahrhundert hinwegziehen.
Foto: Jürgen Diezmann

Dass der „Urwald“ heute Naturschutzgebiet ist, verdankt er dem langjährigen Leiter des Forstamtes Reinhardswald, Herrmann Josef Rapp. Dieser setzte sich auch über seine Amtszeit hinaus für dieses wertvolle Areal ein. Heute versucht man, die Uralt-Eichen noch möglichst lange zu erhalten. Dazu ist es durchaus auch nötig, junge Bäume, die im Umfeld der Altbäume dicht aufwachsen, zu entfernen. Ein kleiner Rundweg, der teilweise über romantisch anmutende Bohlenwege durch den Urwald führt, erschließt das Areal für Besucher. Die Holznutzung spielt hier schon seit mehreren Jahrzehnten keine Rolle mehr. Brechen die alten Riesen zusammen, überlässt man sie der Natur. So entsteht das magische Flair eines Urwaldes, der eigentlich gar keiner ist. Beeindruckt von der „grünen Hölle“ ging es zurück zum Bus, wo zunächst noch so manches kühle Getränk von der Josefs-Brauerei seine Genießer fand. Der Rückweg führte uns über Hofgeismar und Warburg, vorbei am Desenberg wieder heim ins Paderborner Land. Die schöne Rundreise endete planmäßig gegen 19:30 Uhr in Bad Lippspringe.

Ausgebucht: Kulturfahrt des Heimatvereins am 22. Juni 2024

Kloster Bursfelde a.d. Weser / Sababurg / Urwald im Reinhardswald

Die Kulturfahrt ist ausgebucht, alle Plätze im Bus sind vergeben!

Die Große Kulturfahrt des Bad Lippspringer Heimatvereins führt uns in diesem Jahr an die Weser und in den märchenhaften Reinhardswald. Das an der Weser gelegene Kloster Bursfelde ist der älteste romanische Klosterbau auf der gegenüberliegenden (niedersächsich/hessischen) Weserseite und wurde von missionierenden Benediktinermönchen im Jahr 1093 gegründet. Der romanische Baustil der Kirche ist bis heute unverfälscht. Es sind mehrere Original-Fresken erhalten. Träger des heute dort ansässigen, Geistlichen Zentrums Kloster Bursfelde ist die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover. Während einer Führung erfahren wir Interessantes zur Klostergeschichte, aber auch über die heutigen Aufgaben des Geistlichen Zentrums.

Gemeinsames Mittagessen in der Klostermühle Bursfelde (Selbstzahler – drei Gerichte zur Auswahl).

Auffahrt in den Reinhardswald mit Besichtigung der Aussenanlagen und des Rosengartens der Sababurg. Die Sababurg gilt als maßgebliche Inspiration für das Märchen „Dornröschen“ der Brüder Grimm. Wir nehmen an einem kleinen Märchenspiel in der Pallas-Ruine teil.

Rundgang durch das Naturschutzgebiet „Urwald Sababurg“. Die ältesten Eichen in diesem ursprünglich als Hutewald angelegten Areal sind 600 – 800 Jahre alt. Die große „Kamineiche“ vermittelt eine ganz besondere, ehrwürdige Aura und ist der wohl am häufigsten fotografierte Baum Deutschlands. Ein Rundgang führt auf kleinen Pfaden und Bohlenwegen zu den ältesten Bäumen. Der Rundweg ist steigungsfrei und wenig anstrengend.

Der geplante Ablauf der Fahrt:

Ablauf: Abfahrt des Busses an der Bushaltestelle Dedinger Heide um 8.30 Uhr, Abfahrt Schwimmbadstraße um 8:35 Uhr, Abfahrt Evangelische Kirche um 8:40 Uhr, Abfahrt Alte Post um 8:45 Uhr, Abfahrt Lidl 8:50 Uhr.

Fahrt nach Bursfelde via B 64 Richtung Brakel / B 83 Bad Karlshafen nach Bursfelde
ggf. kurzer Stopp in der Hugenottenstadt Bad Karlshafen.

Ankunft / Führung in Bursfelde 11:00 Uhr (der Bus kann direkt am Kloster parken)

12:30 Uhr – Mittagessen in der Klostermühle Bursfelde (Fußweg vom Kloster: 5 Minuten – Bus bleibt am Kloster stehen!)

Abfahrt zur Sababurg: 14:00 Uhr

14:45 Uhr – 15:45 Uhr: Besichtigung Sababurg / Märchenspiel in der Pallas-Ruine

16:00 Uhr – Abfahrt zum Urwald Sababurg/Reinhardswald

16:30 – 18:00 Uhr – Führung durch den Urwald mit Besuch der Uralt-Eichen

18:00 – Rückfahrt

ab 19.30 Ankunft in Bad Lippspringe

Der Bus fährt die Bushaltestellen dann in umgekehrter Reihenfolge an und endet als letztes an der Haltestelle Dedinger Heide: Lidl – Post – Evang. Kirche – Schwimmbad – Dedinger Heide.


Anmeldung bis zum 15. Juni bei: Herbert Franz Gruber, Tel. 05252/936377
Die Teilnahmegebühr beträgt 35,- Euro und beinhaltet Busfahrt und Führungen (ohne Mittagessen
).

Bitte überweisen Sie die Teilnahmegebühr auf unser Konto

Heimatverein Bad Lippspringe, Verbundvolksbank OWL,

IBAN DE75 4726 0121 9200 3187 00

mit dem Verwendungszweck: „Kulturfahrt 2024“.

Sollte die Fahrt ausgebucht sein, können Sie sich auf eine „Warteliste“ setzen lassen.

Kloster Bursfelde (c)Wikipedia
Sababurg (c)Stadt Hann Münden
Kamineiche (c)Herbert Gruber