Arminiusstraße 22

Seit dem 24. Juni 2020 liegen in der Fußgängerzone (Arminiusstraße) fünf Stolpersteine. Nun erinnert hier zusätzlich eine Gedenktafel an das Schicksal der Familie Edelmann, der ehemaligen Mieter in diesem Haus.

Erinnerung an Familie Edelmann

Christian Starre (li.) und Raimund Machradt freuen sich über die zusätzlichen Informationen zu den Stolpersteinen.

Der Heimatverein dankt an dieser Stelle besonders Herrn Machradt und Herrn Starre für die Unterstützung und ausführlichen Informationen. Christian Starre hat schon viele Jahre über das Schicksal der Juden in Bad Lippspringe geforscht und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Er arbeitet auch im Arbeitskreis „Stolpersteine“ in Bad Lippspringe mit. Auf dessen Webseite finden Sie ausführliche Informationen zur Familie Edelmann.

Herzlichen Dank diesmal besonders auch an die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, die diese Tafel an einem Freitagnachmittag aufgestellt haben.

Clemens August Platz

Wohl nur wenige Lippspringer wissen, dass der Platz vor dem Prinzenpalais sogar einen eigenen Namen trägt: „Clemens August Platz“. Und wer weiß heute schon noch, wer denn Clemens August selber war? Einen von Blumen umrankten Gedenkstein am Prinzenpalais gibt es schon länger:

Gedenkstein für den „Clemens August Platz“. Aber was bedeutet die Jahreszahl 1841 darauf?

Eine neue Tafel des Heimatvereins (vielen Dank auch an die Volksbank und die Stadt für die Förderung und Ausführung) gibt einen Hinweis:

Informationstafel am Clemens August Platz

Jedes Jahr nehmen doch viele, viele Kurgäste Abschied von Bad Lippspringe, wenn ihre Kur zu Ende geht. Warum wird dann dieser Kurgast in Bad Lippspringe so besonders geehrt?

Das ist eine etwas längere Geschichte: Zunächst können sie sich über das Leben von Clemens August Droste zu Vischering bei Wikipedia informieren. Doch dort werden Sie noch nichts zu seinem Aufenthalt in Bad Lippspringe erfahren. Dafür empfehlen wir Ihnen einen Artikel in der Ausgabe Nr. 50 unserer Vereinszeitschrift „wo die Lippe springt„, auf den Seiten 27 bis 29.

Und so berichtet 1841 selbst der „Österreichische Beobachter„:

„… meldet aus Lippspringe bei Paderborn… : Gestern verlebten wir wieder einen Tag unbeschreiblicher Freude. Als wir jüngst das Glück hatten, den hochwürdigen Herrn Erzbischof von Köln, Clemens August, als Kurgast hier zu sehen, wurde zu seiner Ehre am schönsten Theile der Umgebung des Brunnens unter einer hohen Linde ein Ruheplatz eingerichtet, und diesem wurde, nachdem der hohe Prälat auf ihm sich niedergelassen hatte, der Name Clemens August Platz bestimmt. Der gestrige Tag war nun zur feierlichen Weihe dieses Ehrenplatzes gewählt und es hatten sich hochgestellte Beamte, viele Geistliche und die angesehensten Bürgerfamilien aus Paderborn hier eingefunden … Nach der Mittagstafel … ordnete sich die wogende Menge um 4 Uhr zu einem bunten Zuge. An der Spitze ein Musikcorps aus Paderborn, darauf folgten Kinder aus unserer Mädchenschule mit Blumenkörben, um Blumen zu streuen, und darauf vier zarte Mädchen das Ehrenschild tragend, auf dessen dunkler Grundfarbe mit goldfarbenen Buchstaben Clemens August 1841 eingeschrieben war. Unter der Musik, den Salven aus Böllern, dem Geläute der Glocken der Stadt setzte der große Zug sich langsam in Bewegung… „

Ja, so ist seitdem wohl nie wieder ein Kurgast aus Bad Lippspringe verabschiedet worden. Und für uns heute Lebende mag es zusätzlich tröstlich sein, dass „Mischehen“ zwischen katholischen und evangelischen Christen heute in unserer Stadt nun wirklich kein politischer Zankapfel mehr sind. Eine Erinnerungstafel sollten uns diese Ereignisse vor bald 180 Jahren aber auf alle Fälle wert sein.

Burgmühle

Wohl über 600 Jahre stand gleich hinter der stark schüttenden Lippequelle eine Wassermühle. Daran erinnert jetzt eine neue Gedenktafel des Heimatvereins und der Stadt an dieser Stelle.

Informationstafel zur Burgmühle
Informationstafel am Standort der früheren Burgmühle.

Die Mühle wurde durch zwei großeWasserräder angetrieben, die von unten durch das Wasser durchströmt wurden („unterschlächtig“). Diese Technik wurde schon mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt durch die Griechen erfunden. Außerdem erklärt unsere Tafel auch die auf der Fläche neben der Lippe eingearbeiteten Metallstreifen.

Metallstreifen markieren die Grenzen der ehemaligen Mühle
Metallstreifen markieren die Grenzen der ehemaligen Mühle.
Mit 740 Litern pro Sekunde ist die Lippequelle stark genug, kontinuierlich Mühlenräder anzutreiben.
Mit ca. 740 Litern pro Sekunde (!) ist die Lippequelle eine der am stärksten schüttenden Flussquellen Deutschlands. Diese Menge reichte locker für den kontinuierlichen Antrieb der Mühlenräder.

Arminius-Quelle

Endlich Sommer! Temperaturen über 30 Grad im Schatten! Hochkonjunktur für unsere Eisdielen in Bad Lippspringe. Und auch der Heimatverein erinnert gern an kühlere Zeiten in unserer Stadt. Hier ein Bild der Arminiusquelle aus dem Dezember 2010:

Arminius-Quelle am 20. Dezember 2010

Auch hier hat der Heimatverein in Zusammenarbeit mit Volksbank und Stadt eine neue Informationstafel aufstellen lassen. Eine ältere Tafel wies schon länger auf die „alte“ und die „neue“ Arminiusquelle hin. Unsere neue Tafel erläutert jetzt den Unterschied.

Die neue Tafel an der Arminius-Quelle
Die alte Tafel listet penibel die Bestandteile und Anwendungen dieser Mineralquelle auf.
Die Arminius-Quelle im Juli 2020. Bitte sagen Sie doch ihren Kindern: „Radfahren und rumtoben ist toll und gut. Aber bitte sucht Euch zum Klettern lieber richtige Bäume aus und nicht unsere Heilquellen!“

Lippequelle

Auch an der Lippequelle hat der Heimatverein mit Unterstützung und Förderung von Stadt und Volksbank eine neue Informationstafel aufgestellt.

Die Lippequelle ist nicht nur namensgebend für unsere Stadt. Wussten Sie, dass hier vor über 1000 Jahren Karl der Große gleich drei große Reichsversammlungen abhielt? Und dass die Lippe vor über 2000 Jahren eine wichtige West-Ost-Verbindung für die Römer darstellte? All dies und mehr erfahren Sie auf unserer Informationstafel.

Informationen zur Lippequelle
Unsere Tafel vor dem „Odinsauge“, dem Lippequellteich.

Wir in Bad Lippspringe wissen natürlich genau, warum der „Göttervater“ Odin oft mit nur einem Auge dargestellt wird. So heisst es auf der Webseite der Stadt: „Odinsauge“ wird der tiefblaue Quellteich im Volksmund genannt. Die Sage will wissen, dass der allmächtige germanische Göttervater „Odin“ sein Auge herausriss und in die trockene Sennelandschaft warf, um sie so mit Feuchtigkeit und blühendem Leben zu segnen. Und so entstand unsere Lippequelle. Aber war es nun das linke oder rechte Auge, was er geopfert hat? Oder war es doch ganz anders?

Schäferbrunnen

Letzte Woche haben wir unsere Informationstafel zur Sachsentaufe vorgstellt. Heute laden wir Sie ein zu einem kleinen Spaziergang zum Schäferbrunnen.

Sicherlich sind Sie schon viele Male an diesem Denkmal vorbei gekommen. Besonders beliebt ist es bei Kindern, können diese doch relativ leicht auf den immer ruhigen Schafen reiten. Aber kennen Sie auch den Namen des Künstlers, der dieses Denkmal geschaffen hat? Auf der neuen Informationstafel des Heimatvereins erfahren Sie jetzt sogar zusätzlich auch noch mehr zur Bedeutung der Schafe für unser Heilbad.

Informationstafel am Schäferbrunnen
Der Schäferbrunnen

Mit den Schafen in Lippspringe beschäftigte sich übrigens schon gleich die allererste Ausgabe unserer Vereinszeitschrift „wo die Lippe springt“ aus dem Mai 1989. Gleich in der ersten Ausgabe können Sie nachlesen, dass es im Jahr 1796 in und um Lippspringe herum 5244 Schafe gab, also viel, viel mehr, als damals Menschen hier wohnten. Damals wurde geklagt: „Die Anzahl der Schafe ist übertrieben stark, so daß sie wegen Mangel an gehöriger Fütterung oft schlechte Wolle liefern müssen.“

Neue Infotafeln an historischen Orten

Zusammen mit der Stadt Bad Lippspringe und gefördert durch die Volksbank – herzlichen Dank für die Unterstützung! – hat der Heimatverein in den letzten Wochen viele neue Informationsschilder an wichtigen historischen Orten in Bad Lippspringe aufgestellt. Wir wollen die Orte in lockerer Reihenfolge auch auf unserer Webseite vorstellen. Vielleicht können wir Sie, liebe Leser, ja zu dem einen oder anderen kleinen Spaziergang zu diesen Plätzen ermuntern.

Die Tafel, die wir heute vorstellen, ist dem Gedenkstein der „Sachsentaufe“ gewidmet. Dieser Stein hat in der Vergangenheit den Besuchern viele Rätsel aufgegeben. Gut lesbar sind in dem aufliegenden Kreuz noch die Namen der Stadt und der drei Kirchengemeinden sowie die zugehörigen Jahreszahlen, die an die jeweiligen Gründungsjahre bzw. die erste Verleihung von Stadtrechten an Lippspringe erinnern. Aber was mögen die Zahlen und Zeichen darunter bedeutet haben? Dies wird jetzt durch die Tafel deutlich.

Informationstafel am Denkmal Sachsentaufe
Das Denkmal zur Sachsentaufe
Das Denkmal am Jordan

Das Jordanufer im Arminiuspark ist immer einen Spaziergang wert. Etwas mehr über die „Sachsentaufe“ können Sie im Internet bei Wikipedia erfahren. Kaiser Karl hat in seinen Sachsenkriegen sicherlich auch an anderen Orten Taufen durchgeführt. So findet man an vielen Orten Denkmale, die an Sachsentaufen erinnern. Von keinem dieser Orte ist jedoch auch ein Reichstag verbürgt, wie ihn Karl der Große 782 an den Quellen der Lippe, also auf dem Gebiet unserer Stadt, abgehalten hat.

Stolpersteine erinnern an die Familien Edelmann und Kusserow

Am 24. Juni 2020 war es endlich soweit, dass der Künstler Günter Demnig weitere 16 Stolpersteine in Bad Lippspringe setzen konnte. Sie erinnern an die Familie Edelmann, die früher in der Arminiusstraße wohnte und an die Familie Kusserow, die in der Detmolder Straße wohnte.

Vor der Verlegung gab es auf dem Rathausplatz eine kleine Feierstunde, an der auch Nachkommen der Familien teilnahmen. Am Abend hielt der Künstler einen Vortrag über seine Arbeit in der Martinskirche.

Stolpersteine 2020
Sorgfältig werden die Steine des Bürgersteiges entnommen.
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Durch einen Klick auf das Bild können Sie eine größere „Galerie-Ansicht“ einschalten. Dort können Sie dann z.B. auch wählen, ob die Bilder automatisch hinter einander abgespielt werden sollen (>), ob sie in noch größerem Format angezeigt werden sollen und ob sie die Bildbeschreibung (i) eingeblendet bekommen möchten.

Das Westfälische Volksblatt veröffentliche am 25. Juni einen ausführlichen Bericht über die Aktion.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite „Stolpersteine-Bad-Lippspringe.de“

Über das Schicksal der Familie Kusserow berichtet Hans W. Kusserow ausführlich in dem Buch „Der lila Winkel“. (ISBN 978-3891442517).

wo die Lippe springt – Heft 83

Das 83. Heft unserer Zeitschrift „wo die Lippe springt“ ist fertig und wird in den kommenden Tagen an unsere Mitglieder und Sponsoren verteilt. Ein herzliches Dankeschön an alle, die auch diesmal wieder zum Gelingen beigetragen haben!

Die Corona-Krise hat auch den Heimatverein Bad Lippspringe ausgebremst: Die für den Juni geplante Kulturfahrt musste abgesagt werden. Die Mitglieder des Vorstands bleiben dennoch in Kontakt, telefonieren regelmäßig miteinander, um sich abzusprechen und notwendige Entscheidungen zu treffen. Da tut es gut, wenn eine mehr als 30-jährige Gewohnheit auch in diesen nicht einfachen Zeiten beibehalten werden kann: Vor ihnen liegt die neueste Ausgabe unserer Heimatzeitschrift „Wo die Lippe springt“ mit interessanten wie lesenswerten Beiträgen.

Sven Spiong beispielsweise lässt uns teilnehmen an den neuesten archäologischen Grabungen am Pfingstuhlweg.

Unser Ehrenvorsitzender Prof. Wilhelm Hagemann erinnert an ein fast vergessenes Jubiläum – die Stadtrechtsverleihung vor 575 Jahren.

Und Christian Starre unternimmt eine historische wie unterhaltsame Kneipentour durch Alt-Lippspringe.

Auch die weiteren Beiträge seien ihnen besonders ans Herz gelegt.

Unsere früher erschienenen Ausgaben finden Sie alle über die linke Navigation -> Aktivitäten -> Unsere Zeitschrift.

Heimatpreis: Kreis Paderborn ruft dazu auf, Vorschläge einzuschicken

Informationen von der Webseite des Kreis Paderborn:

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2018 ein Landesförderprogramm initiiert. Im vergangenen Jahr rief der Kreis erstmals dazu auf, Vorschläge und Bewerbungen für den Heimatpreis einzureichen. Die drei Gewinner wurden während des Erntedankempfangs des Kreises offiziell geehrt.

Insgesamt winkt eine Preissumme in Höhe von 10.000 Euro. Bis zu drei Personen, Personenvereinigungen, Vereine, Verbände oder sonstigen Institutionen, die sich durch besonderes heimatliches Engagement ausgezeichnet haben oder auszeichnen, werden pro Jahr geehrt. Vorgeschlagen werden können Projekte und Ideen aus vielen Bereichen: Pflege des Brauchtums und der Tradition, Schutz der Natur oder auch soziales und kulturelles Engagement, sowohl in den Dörfern als auch in den Städten des Kreisgebietes. Welche Vorschläge prämiert werden, entscheiden die politischen Gremien des Kreises Paderborn. Bewerbungen und Vorschläge sind bis zum 30. Juli möglich.

Kennen Sie Menschen, Vereine, Projekte, die für einen solchen Preis vorgeschlagen werden können?

Vorschläge und Bewerbungen nimmt der Kreis Paderborn schriftlich bis zum 30. Juli 2020 entgegen unter struckmeierh@kreis-paderborn.de oder
Kreis Paderborn, Kulturamt, Heinz-Josef Struckmeier, Lindenstraße 12, 33142 Büren.