Mitgliederversammlung und „wo die Lippe springt“ leider später

Leider verzögert sich die Herstellung der nächsten Ausgabe unseres Heftes „wo die Lippe springt“. Dadurch verschiebt sich auch unsere eigentlich für den 3. Februar geplante Mitgliederversammlung. Wir bitten dafür um Entschuldigung.

Nach unserer Satzung werden Mitgliederversammlungen unter Vorlage der Tagesordnung mindestens zwei Wochen vorher schriftlich durch den Vorstand einberufen. Diese Einladung soll wieder – wie es vor Corona üblich war – mit der Ausgabe des nächsten Heftes erfolgen, das ja wieder an alle Mitglieder verteilt wird.

Da sich aus verschiedenen Gründen leider die Erstellung des Heftes verzögert, wird natürlich auch die Mitgliederversammlung erst später stattfinden können.

Der Vorstand ist jedoch nicht untätig und bereitet schon das neue Jahresprogramm vor. Über Anregungen aus dem Kreis unser Mitglieder dazu würden wir uns sehr freuen. Nutzen Sie doch am einfachsten dafür das Kontaktformular auf dieser Webseite.

27. Januar: Gedenkandacht und Ausstellungseröffnung

Plakat zur Gedenkandacht und Ausstellung

Was zunächst als eine Idee des Religionskurses nach dem Besuch der Gesamtschüler in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg entstand, entwickelte sich schnell zu einem gemeinsamen Anliegen vieler engagierter Gruppen in Bad Lippspringe. Auf Initiative der Oberstufenschüler und der Religionsfachschaft der Gesamtschule sollte der 27. Januar 2023 bewusst „begangen“ werden. Ursprünglich wäre „nur“ eine Gedenkstunde zum Nachdenken geplant gewesen. Der 27. Januar, der Tag der Befreiung von Auschwitz, ist aber kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein „DenkTag“: Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit bringen Orientierung für künftige Generationen: „Zunächst darf das Erinnern nicht aufhören; denn ohne Erinnerung gibt es weder Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft“, soweit Roman Herzog.

Der Jahrestag der Befreiung wurde 1996 auf seine Initiative offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Zum ersten Mal in Bad Lippspringe wird an 27.Januar 2023 der Bad Lippspringer Jüdinnen und Juden im Rahmen einer Gedenkandacht gedacht und in der sich anschließenden Fotoausstellung mit dem Titel „Sie waren unsere Nachbarn!“ erinnert. Dazu laden alle Beteiligten: die christlichen Gemeinden, die Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Bad Lippspringe“, die Gesamtschule und der Bürgermeister der Stadt die Öffentlichkeit herzlich in die Mensa der Gesamtschule Bad Lippspringe um 18.00 Uhr ein. Durch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte soll eine weitere denk-würdige Form der Erinnerungskultur dauerhaft entstehen.

Da in Bad Lippspringe mit der aktiven Arbeitsgruppe „Stolpersteine“ und der intensiven Zusammenarbeit der Religionen im Glaubensgarten schon vorbildliche Beispiele für eine Erinnerungskultur vorzufinden sind, fiel die Umsetzung der neuen Idee aus der Gesamtschule als gemeinsames Projekt nicht schwer. Unter Beteiligung der Schülerschaft wird in diesem Jahr Margot Abrahams, eine Bad Lippspringer Schülerin, in den Mittelpunkt der Feierstunde gestellt. Die musikalische Gestaltung übernimmt dabei die Schulband und wählt dazu zwei bekannte Protestsongs aus.

Im Anschluss an die Feierstunde wird die Fotoausstellung, die die Arbeitsgruppe „Stolpersteine“ zusammengestellt hat, durch den Bürgermeister, Ulrich Lange, offiziell für die Öffentlichkeit eröffnet. Vier Wochen lang werden die Porträts in der neu errichteten Galerie der Gesamtschule zu sehen sein, bis die Ausstellung im Rahmen einer Finissage am Samstag, dem 25.02.2023, um 15.00 Uhr musikalisch beendet wird.

Gesegnete Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!

Der Heimatverein wünscht Ihnen fröhliche Festtage und einen guten Wechsel in das neue Jahr! Bleiben Sie gesund und fröhlich!

Unser Heimatmuseum im Haus Hartmann (Eingang auf der Rückseite, Richtung Parkplatz „Im Schildern“) öffnet wieder am Sonntag, den 8. Januar um 14 Uhr. Sie sind uns herzlich willkommen!

Heimatmuseum im Haus Hartmann

Mitgliederbeitrag wird eingezogen

Mitgliederversammlung am 3. Februar geplant

In der Woche zwischen dem 12. und 17. Dezember 2022 soll der Mitgliederbeitrag für das Jahr 2022 eingezogen werden. Wie auf der Mitgliederversammlung im August besprochen, soll für dieses Jahr wieder der jeweils individuell vereinbarte Beitrag eingezogen werden, denn wir wollen im nächsten Jahr wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen durchführen. Wer uns keine Einzugsermächtigung erteilt hat, wird eine gesonderte Rechnung bekommen, so der Beitrag für dieses Jahr noch nicht überwiesen wurde.

Sollte sich in diesem Jahr ihre Kontoverbindung geändert haben, melden Sie sich bitte schnell bei uns, damit wir diese Änderung noch vor dem Einzug notieren können. Bitte schicken Sie ihre neuen Kontodaten per Email an Wolfgang Dzieran. An ihn können Sie sich auch gerne wenden, wenn irgendetwas mit dem Einzug nicht richtig laufen sollte, wir bedauerlicherweise falsche Beträge abbuchen, oder was auch immer mal so schief gehen kann.

Die Mitgliederversammlung im nächsten Jahr planen wir am 3. Februar 2023 durchzuführen. Für den 25. Februar ist die Grünkohlwanderung geplant.

Die nächste Ausgabe unserer Zeitschrift „wo die Lippe springt“ soll Anfang Januar erscheinen, sie wird wie immer auch die genaue Einladung zur Mitgliederversammlung beinhalten.

Auch im Heimatmuseum wird es Veränderungen geben. Wer Interesse hat, uns bei der Beaufsichtigung im Museum zu den Öffnungszeiten zu unterstützen, wende sich bitte direkt an unseren Vorsitzenden Herbert Gruber. Wir planen, das Heimatmuseum im neuen Jahr wieder regelmäßig zu öffnen.

Besichtigung der jüdischen Synagoge in Paderborn

Die Mitglieder und Freunde des Heimatvereins Bad Lippspringe sind herzlich eingeladen, die jüdische Synagoge in Paderborn zu besichtigen.

Die Führung durch die Synagoge findet am Donnerstag, den 1. Dezember um 19:30 Uhr statt. Treffpunkt ist vor dem Eingang der Synagoge in Paderborn, Pipinstraße 32.

Wir werden geführt von Frau Schrader-Bewermeier, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Die Führung selbst dauert wahrscheinlich ca. eine Stunde.

Wir bitten um individuelle Anreise mit dem eigenen PKW oder öffentlichem Verkehrsmittel, zum Beispiel mit dem Bus um 18:39 Uhr (ab Schützenplatz Bad Lippspringe) bis zum Westerntor Paderborn (Ankunft 19:12 Uhr) und dann noch wenige Minuten zu Fuß zur Pipinstraße.

Gedenkveranstaltung am 9. November

Am Mittwoch, den 9. November 2022, findet um 18:30 Uhr die Gedenkveranstaltung an der Kurparkstraße (am Gedenkstein, Nähe Wasserspielplatz am Jordan) statt. Es soll an die schrecklichen Geschehnisse der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 erinnert werden.

In Bad Lippspringe mussten jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger ab dem Jahr 1933 Ausgrenzung und Entwürdigung erleiden. So wurden damals die jüdischen Familien Abrahams, Edelmann, Levy, Lorch, Meyer und Naumann massiv drangsaliert und etliche Familienmitglieder wurden vom NS-Regime deportiert und in Konzentrationslagern getötet. In Bad Lippspringe erinnern 38 Stolpersteine an sieben Verlegeorten an die Jüdinnen und Juden sowie an die Zeugen Jehovas.

Im Zeichen des Gedenkens ist es nach wie vor wichtig, die individuellen Schicksale aus der Anonymität hervorzuholen und die Namen der betroffenen Menschen in Erinnerung zu rufen – gegen das Vergessen.

Der Gedenkstein am Jordanpark trägt folgende Worte: „Dieser Stein steht zur Erinnerung an die Lippspringer jüdischen Glaubens, denen Rassenwahn und Gewalt Heimat und Leben genommen haben.“

Die Gedenkveranstaltung am 9. November 2022 soll bewusst auch dazu beitragen, gegenseitige Achtung, Toleranz und Verständigung innerhalb unserer Gesellschaft zu fördern.

Erinnerung an die Straßenbahn

Bereits im August diesen Jahres konnte der Heimatverein eine neue Gedenktafel in unserer Stadt feierlich einweihen. In der kleinen Straße „An der Burg“ weist eine neue Tafel auf einen Mast aus der Lippspringer Geschichte hin.

Im Antragschreiben des Heimatvereins an die Stadt auf Unterschutzstellung dieses historischen Straßenbahn-Oberleitungsmastes, schrieb der damalige Vorsitzende des Heimatvereins Willi Hennemeyer, zusammen mit Udo Fröhlich und Joachim Hanewinkel:

Von 1911 bis 1959 verkehrte in Bad Lippspringe die Straßenbahnlinie 2 der Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG (PESAG) durch die Detmolder Straße. Die Straßenbahn hatte erheblichen Anteil an der verkehrslichen und wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt und ist in der Erinnerung vieler Lippspringer bis heute präsent.

Im Rahmen unserer Recherchen zu diesem Thema machten wir die Entdeckung, dass bis zum heutigen Tag ein ehemaliger Straßenbahn-Oberleitungsmast der PESAG in Bad Lippspringe aufgestellt ist. Er befindet sich an der Straße „An der Burg“. Nach Abbau der straßenbahntechnischen Anlagen wurde der Mast dorthin verbracht und als Laternenmast verwendet. Später ist eine moderne Straßenlaterne in unmittelbarer Nachbarschaft des Mastes errichtet worden, sodass dieser heute ohne Funktion ist. Am oberen Ende des Mastes befindet sich noch immer ein eingeschraubter Haken, der einst zum Abspannen eines Mastauslegers oder eines Querseils für den Fahrdraht diente….

Der heutige Standort des Mastes abseits der ehemaligen Straßenbahnlinie sowie die für die Nutzung als Laternenmast nachträglich angebrachten Bauteile (Schutzrohr, Anschlusskasten, Kabelführung) sollten ebenfalls erhalten bleiben, da diese dokumentieren, weshalb der Mast die Zeiten überdauern konnte.

Der historische Straßenbahn-Oberleitungsmast neben der Lampe kurz vor Einweihung der Informationstafel
Willi Hennemeyer (rechts) und Joachim Hanewinkel enthüllen die Informationstafel.
Die Informationstafel

(Wir bitten um Entschuldigung, dass dieser Artikel erst jetzt erscheint. Aber geht es Ihnen vielleicht manchmal auch so, dass sie plötzlich alte Bilder auf der Speicherkarte ihrer Kamera entdecken und sich erinnern – ja, das war doch noch was, damals….)

Gerne weisen wir an dieser Stelle auch noch auf einen kleinen Film hin, der 1958 entstanden ist.

„wo die Lippe springt“ Nr. 87

Inzwischen ist die 87. Ausgabe unserer Vereinszeitschrift „wo die Lippe springt“ erschienen. Sie wird oder wurde bereits in diesen Tagen allen Vereinsmitgliedern ins Haus geliefert. Wir berichten darin über unsere erste Mitgliederversammlung nach zwei Jahren „Corona-Pause“ und die dort erfolgten Wechsel im Vorstand. Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe sind Artikel zum jüdischen Leben in unserer Stadt. Übrigens: Unsere Zeitschrift wird selbstverständlich lokal bei uns in der Stadt erstellt und gedruckt. Wir möchten uns an dieser Stelle deshalb an dieser Stelle herzlich bei der Druckerei Machradt für die langjährige gute Zusammenarbeit bedanken!

Titelseite der Ausgabe 87

Stadt verleiht Heimatpreis an unseren Ehrenvorsitzenden Prof. Wilhelm Hagemann

Prof. Wilhelm Hagemann und seine Frau nach der Verleihung des Heimatpreis 2022.

Am Sonntag, den 9. Oktober verleiht die Stadt Bad Lippspringe den Heimatpreis 2022 an unseren Ehrenvorsitzenden Prof. Wilhelm Hagemann. Die Verleihung findet im Anschluss an die Aufführung des Stadtspiels auf der Bühne im Arminiuspark vor der Kongresshalle statt. Das humorvolle Stadtspiel wird nach dem historischen Umzug durch die Stadt um 15 Uhr aufgeführt.

Wir freuen uns, wenn möglichst viele Mitglieder unseres Vereins den historischen Umzug, das Stadtspiel und die Preisverleihung besuchen.

Aus den Bad Lippspringer Nachrichten vom 6. Oktober 2022

Wir danken herzlich den Bad Lippspringer Nachrichten für die Erlaubnis, diesen Artikel aus der Ausgabe vom 6. Oktober 2022 auf Seite 12 auch hier zeigen zu dürfen.

30. September: Führung über den jüdischen Friedhof in Schlangen

Der Heimatverein Bad Lippspringe lädt zu einer weiteren Veranstaltung noch in diesem Monat ein:

Am Freitag, den 30. September 2022 findet um 17:00 eine Besichtigung des jüdischen Friedhofs in Schlangen statt. Es wird eine sachkundige Führung angeboten. Interessierte sind willkommen, die Veranstaltung ist öffentlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist um 17:00 Uhr am Friedhofseingang (Gartenstraße, neben der Kita Gartenstraße).

Zur Geschichte des jüdischen Friedhofs in Schlangen liest man bei Wikipedia:

„Bei einer Aufnahme im Jahr 1697 lebten in Schlangen nur sieben Juden, die alle einer Familie angehörten, welche sich dort etwa 1675 niedergelassen hatte. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts erhöhte sich die Zahl der Familien auf vier. Wo die Juden zu dieser Zeit ihre Toten bestatteten, ist nicht bekannt. Ebenso lässt sich der jüdische Friedhof in Schlangen nicht genau datieren: Moritz Rülf schrieb 1937 in seiner „Denkschrift über die von mir besichtigten Synagogen und Friedhöfe der Gemeinden des Landesverbandes in Lippe“, dass er wohl weit über 100 Jahre sei. Neuere Quellen nennen eine Zeit um 1830.

1933 lebten in Schlangen 25, in Haustenbeck weitere fünf jüdische Mitbürger. Viele verließen in den kommenden Jahren den Ort, emigrierten teilweise nach England, Holland, Argentinien, Frankreich oder in die USA. Die Zurückgebliebenen wurden deportiert, und so war Schlangen im März 1942 „judenfrei“. Als einziger kehrte Robert Levi, der am 30. März 1942 nach Warschau verschleppt wurde, nach dem Krieg nach Schlangen zurück.

Von den Grabsteinen sind noch 33 erhalten, davon zwei neueren Datums. Die letzte Bestattung erfolgte im Jahr 2007. 1963 wurde auf dem Friedhof ein Denkmal eingeweiht. Es trägt die Inschrift „Den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus der Gemeinde Schlangen“.“

Hier einige Bilder der Führung:

Am Eingang zum Friedhof
Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus in Schlangen
Der Friedhof befindet sich auf einer alten Sennedüne.
Auf dem Friedhof…
… während der Erläuterungen durch den Schlänger Ortsheimatpfleger Heinz Kriete.